LAIM-online Forum
27.11.2015 - 21:47 | Verlängerung der U5 nach Pasing
eingetragen von Wolfgang MengelDie Bürgerversammlung votiert für die Verlängerung der U5 nach Pasing.
Haben wir Laimer uns das wirklich gut überlegt?
Ich wohne am Laimer Platz und fahre seit Jahren zur Berufsverkehrszeit mit der U5 bis zum Hauptbahnhof, um dort in die U1/U7 umzusteigen. Wenn die Stammstrecke ausfällt - und das kommt fast monatlich vor - ist der Haltepunkt U5 Laimer Platz bereits derart gesteckt voll mit(wohl aus dem Westen per Bus angekommenen) Fahrgästen, dass kaum alle hineinkommen und auf der Weiterfahrt an den fünf Haltestellen bis zum Hbf. kaum mehr zugestiegen werden kann. - Eine verlängerte U5 soll, wenn die Stammstrecke ausfällt, hilfreich sein. Aber wie stellt man sich das vor? Eine einzelne U-Linie kann ja wohl nicht den gesamten Dienst der Stammstrecke übernehmen, sondern nur teilweise. Diese neue U5 ist dann eben bereits in Pasing gesteckt voll und fährt am Laimer Platz und allen weiteren Haltepunkten überfüllt vorbei und verweist auf den "Hintermann" (dem es dann auch nicht besser geht).
Müsste man die U5 dann eher besser alle 90 Sekunden anstelle 5 Minuten fahren lassen? Ginge technisch vielleicht, aber: am Hauptbahnhof käme es wegen der geringen Bahnsteigbreite zu lebensgefährlichem Gedränge (zumal ja auch noch die von der MVG stiefmütterlich behandelte) U4 eintrifft. - Dieses Gedränge ist jetzt schon reichlich vorhanden: man braucht einige Minuten, bis man auf dem U1/2/7-Bahnsteig ist, und man ist froh, wenn man es heil übersteht. Und auf dem U1/2/7-Bahnsteig sind dann ein Dutzend Einstieghelfer tätig, sonst ginge es dort nicht mehr sicher zu: ein klares Indiz dafür, was bei denen zu erwarten wäre, wenn die verlängerte U5 noch mehr Fahrgäste herunterschickt.
Ich kann keine Lösungen anbieten, sondern nur kritisieren:
a) die Stadt hat in den letzten Jahren in München-West die verkehrspolitische und speziell ÖVP-Entwicklung (Freiham usw.) verschlafen.
b) Wer die Verlängerung der U5 nach Pasing gutheißt, fährt wohl nur gelegentlich und jedenfalls nicht zur Zeit des Berufsverkehrs; kennt also nicht, wie es da jetzt schon tatsächlich zugeht.
AW: Verlängerung der U5 nach Pasing
spm schrieb dazu am 29.11.2015 - 10:14aah, die kleinkarierte bedenkenträger-fraktion. der ausbau des ÖPNV ist eine der zentralen aufgaben, die großstädte bewältigen müssen, und zwar bald: sonst kollabiert das gemeinwesen.
Verlängerung der U5 nach Pasing
Wolfgang Mengel schrieb dazu am 19.12.2015 - 22:24In der zweiten BV am 17.12.15 votieren die zahlreichen Laimer Bürger wiederum überdeutlich für die Verlängerung der U5 nach Pasing.
Diese beiden Voten sind zu respektieren und zu würdigen.
Da ich als Anhänger einer Minderheitenmeinung der Auffassung bin, dass die verlängerte U5 als effizientem Bypass zur Stammstrecke nicht sonderlich taugt, hätte ich es lieber gesehen - wenn über eine Westerweiterung der U5 nachgedacht wird -, sie besser westwärts in die (leider abgehängte und gelegentlich sozial prekäre) Blumenau zu entwickeln und weiter in die nördlichen Würmtalgemeinden und nach Freiham zu führen (so wie die Großhaderner U6 in die mittleren Würmtalgemeinden weitergeführt werden soll).
Überraschenderweise findet in Laim die U5-Geschichte nahezu diskussionslos statt, wohingegen sich in diesem Forum hier mehrere mediokre und deswegen anonyme Beiträge zu anderen Themen finden.
Die Argumente einer Gegnerschaft zur Verlängerung der U5 nach Pasing lassen sich wie folgt zusammenfassen:
a) diese Verlängerung der U5 erfordert zwingend den Neubau des - zumindest südlichen - Hbf München (was die U5 zu leisten imstande ist, zeigen die zwei Wochen der Wiesn, aber sie zeigen auch, mit welch groteskem Aufwand).
b) Die MVG hat aus Kostengründen parallele Streckenführungen immer auszuschließen versucht. Jetzt, wo der zweite S-Bahn-Tunnel zu kommen scheint, wird schon deswegen eine parallele Führung der U5 obsolet sein.
c) Die U5 ist - wenn sie nicht gerade von einer Stammstreckensperrung oder der Wiesn überrollt wird - eine Laim-afffine, bürgernahe U-Bahn: bis zum Hbf, wo alles durcheinanderpurzelt, hat sie keine Umsteigbeziehungen mit Ausnahme der Anbindung an die völlig lieblos behandelte S7 nach Wolfratshausen. Erst ab dem Hbf wird die U5 richtig lebendig - und auf der Strecke davor sollten ihr nicht Aufgaben aufgeladen werden, die sie in die Knie zwingen.
d) Ich nehme an, dass - Basisdemokratie hin oder her - die Entscheidungen, und zwar völlig demokatrie- und vernunftkonform - woanders fallen, nämlich in der Stadt, in der MVG und im Freistaat. - Bürgervoten haben halt ein Eigenleben: bei der Tram West votieren Neuhausen/Nymphenburg dafür, Laim dagegen und Sendlng wiederum dafür.
Wer ratlos ist, sollte Karl Klühspieß\\\\\\\' soeben erschienes Buch \\\\\\\"München nicht wie geplant\\\\\\\" lesen. Da sind genug Hinweise, wie sich eine Stadt friedlich und intelligent entwickelt.
Danke, Karl Klühspieß, mein Freund
AW: Verlängerung der U5 nach Pasing
Wolfgang Reindl schrieb dazu am 03.01.2016 - 11:50Der Weiterbau der U5 nach Pasing und weiter nach Freiham ist längst überfällig, ganz besonders aus dem Blickwinkel der Bevölkerungsentwicklung im Westen Münchens. Wenn München mithalten will, braucht es einen leistungsfähigen ÖPNV und keine Interimslösungen.