LAIM-online Forum
22.11.2023 - 10:05 | Sie ist da: die Tigermücke in Laim! Mückenatlas!
eingetragen von Christina NguyenNach den Sommerferien haben wir in unserem Garten in der Laimer Guido-Schneble-Str. ungewöhnlich viele gestreifte Mücken gesehen, auch tagsüber. Schon im Sommer haben wir Töpfe und Gefäße mit Wasserresten, Gießkannen, Tonnen und Rinnen geleert und das Vogelbecken fast täglich neu befüllt. Es hat nix genützt. Eine der Mücken haben wir an den Mückenatlas geschickt und siehe da:
Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Projekt Mückenatlas und die Einsendung Ihres Fanges vom 12.09.2023.
Sie erhalten erst jetzt eine Antwort auf Ihre Einsendung, da es sich um ein Exemplar der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) handelte, einer nicht-einheimischen Art und einem möglichen Überträger von Krankheitserregern.
Vielleicht haben Sie aus den Medien bereits von dieser Mückenart gehört. Einigen Ortes gelingt es der Tigermücke, sich in Deutschland anzusiedeln und zu vermehren. Um das zu überprüfen, wird allen Tigermücken-Einsendungen zum ‚Mückenatlas‘ in der Form nachgegangen, dass die Umgebung der Fundorte auf Vermehrungsstadien untersucht wird. Davon bekommen Sie als Einsender i.d.R. nichts mit. In den allermeisten Fällen kann Entwarnung gegeben werden. In den seltenen Fällen, in denen eine lokale Vermehrung festgestellt wird, werden die zuständigen Behörden informiert und unverzüglich geeignete Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Die Überprüfung vor Ort und die Bewertung der Situation ist der Grund für die verzögerte Mitteilung an Sie.
Auch wenn eine Stechmückenart ein potenzieller Überträger von Krankheitserregern ist, ist sie nicht per se infiziert. Um zu einem tatsächlichen Überträger zu werden, muss sie sich bei einem früheren Blutmahl selber infiziert haben. Infektionsquellen sind in Europa aber extrem selten.
Die Entwicklungsstadien der Tigermücke sind im Sommer in kleineren, meist künstlichen Wassergefäßen, besonders häufig in Regentonnen, Eimern, Blumenvasen, Vogeltränken u.ä., zu finden.
Um der Tigermücke, aber auch lästigen einheimischen Mückenarten die Bruthabitate zu entziehen, empfiehlt es sich daher, Regentonnen und ähnliche Gefäße abzudecken (idealerweise abzudichten), um Mückenweibchen an der Eiablage auf dem Wasser zu hindern, oder mindestens einmal in der Woche die Wassergefäße zu leeren, da die Larvalentwicklung von Stechmücken in unserem Klima auch bei hochsommerlichen Temperaturen mindestens 10-14 Tage dauert. Mit der regelmäßigen Leerung der Wassergefäße entfernt und tötet man alle Larven und reduziert damit die Populationsdichte und ggf. den Zuflug von Stechmücken in Wohnräume.
Wir werden also noch viel Spass haben, denn die getigerten Mücken sind gekommen um zu bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Christina Nguyen