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Moschee am Westpark? Anwohner haben Bedenken
Wenn irgendwo in Deutschland ein islamisches Gotteshaus in Planung ist, dauert es nicht lange, das unmittelbare Anwohner ihre Bedenken äußern. Die kontroverse Diskussion rund um die am Ende doch nicht gebaute Moschee am Gotzinger Platz wird vielen noch in Erinnerung sein - dort war ein Neubau mit über 40 Meter hohen Minaretten gegenüber geplant, direkt gegenüber der Kirche St. Korbinian. Viele Bürger fürchteten Verkehrsbehinderungen, andere Lärm durch Besucher oder einen Muezzin. Ein weiteres Argument war, dass das Gebäude optisch überhaupt nicht in die Umgebung passt. Obwohl sich sogar der damalige OB Christian Ude vehement für das Projekt einsetzte, stellte sich 2012 heraus, dass die Finanzierung des 15-Millionen-Euro-Projekts mehr als fraglich war - daher hat die Stadt kurze Zeit später den Verkauf des Areals an den Moschee-Verein Ditim rückabgewickelt.Jetzt gibt es ähnliche Pläne in unserem Nachbar-Stadtteil Sendling-Westpark - allerdings eine ganze Nummer kleiner. Dort will der Islamverein I.K.Z. Hidaje ein bosnisch-islamisches Kulturzentrum mit eingegliederter Moschee errichten. An der Edelsbergstraße, schräg gegenüber dem Audi-Dom, wurde ein geeignetes Grundstück gefunden, auf dem das Gebäude in gut zwei Jahren errichtet werden soll.
Das ruft nun die Anwohner des eher ruhigen Garten-Viertels auf den Plan, die bislang 227 Unterschriften gegen das Bauvorhaben gesammelt haben. Die meisten stören sich gar nicht so sehr daran, dass an der Stelle eine Moschee errichtet werden soll. Vielmehr wird Unverständnis darüber geäußert, wie mit dem zu erwartenden Verkehr umgegangen wird: Lediglich 3 Auto-Stellplätze sind im Entwurf der Architekten vorgesehen, eine Tiefgarage ist nicht geplant. Und das, obwohl alleine der geplante Gebetsraum schon 90 Gläubigen Platz bieten soll.
Vertreter von I.K.Z. Hidaje entgegnen, dass sich rund 300 Meter weiter der "City-Parkplatz Siegenburger Straße" befindet - zudem können Stellplätze in der nahegelegenen Bayerischen Pflegeakademie angemietet werden. Wie sich das Verkehrsaufkommen bei Großveranstaltungen im Audi-Dome gestaltet, konnten aber auch die Befürworter des Moscheebaus nicht nachvollziehbar prognostizieren.
In der letzten Sitzung des Unterausschusses (UA) Bau und Umwelt im BA 7 Sendling-Westpark hatte das Architekturbüro "Haack & Höpfner" das Projekt vorgestellt. Einige der Gegner des Bauvorhabens beklagen sich nun, dass in diesem Gremium ihre Bedenken nicht ernst genommen würden und das Projekt wohl "durchgewunken" werden soll.
Es ist Aufgabe der Politik, sich unvoreingenommen mit den Anwohnern ins Benehmen zu setzen, damit diese Vorwürfe gar nicht erst Gestalt annehmen.
Eingetragen am 19.12.2019
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