Lokalnachrichten aus München-Laim und Umgebung
Wieder kein Bürgerhaus in Laim?

Seit mittlerweile 40 Jahren gibt es Diskussionen um ein Laimer Bürgerzentrum, die Anfänge reichen sogar bis in die 70er Jahre zurück So unglaublich es klingt - der erste Antrag auf ein eigenes Bürgerhaus in Laim wurde auf der Bürgerversammlung am 27. November 1975 gestellt.
Seither fordern die Stadtteilbewohner händeringend einen Standort, an dem Laimer Bürger Versammlungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten vorfinden, die zahlreichen Laimer Vereine ein Zuhause haben und der Laimer BA Sitzungen und Bürgerversammlungen einberufen kann. Der Stadtteil Laim muss mit seinen über 50.000 Einwohnern immer wieder auf Turnhallen zurückgreifen, wenn größere Veranstaltung geplant sind. Zum Vergleich: Das vor den Toren Münchens gelegene Germering verfügt mit 38.000 Einwohnern über eine überregional bekannte Stadthalle mit einem regen Kulturbetrieb in mehreren Veranstaltungs- und Ausstellungsräumen, Kino, Bibliothek und angeschlossener Gastronomie.
Mehrere Standorte standen schon auf der Agenda - und wurden aus ganz unterschiedlichen Gründen wieder verworfen.
Im Bezirksausschuss ist man sich weitgehend einig, wenn es um das Thema Bürgerzentrum geht - und parteiübergreifend fühlt sich das Gremium immer wieder von der Stadt verschaukelt. Mal sind es unterschiedliche Vorstellungen über Nutzungskonzepte seitens der zuständigen Referate und Ausschüsse, zwischenzeitlich haben sich Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten geändert, ein anderes Mal macht die Finanzierung dem Bauvorhaben einen Strich durch die Rechnung.
Und so wurden die ursprünglichen Konzepte immer wieder zusammengestrichen - ein ehemaliges Bauvorhaben in der Hogenbergstraße war am Ende nur noch ein größeres Wohnzimmer, völlig ungeeignet für die Nutzung als Bürgerhaus. Heute steht dort eine Kindertagesstätte. Dann eröffnete sich 2013 die Chance für die Planung eines von Laimern und Sendlingern gemeinsam genutzten Kulturbürgerhaus an der Ludwigshafener Straße, Ecke Westendstraße - wo heute noch die KFZ-Zulassungsbehörde ihr Zuhause hat. Das Nutzungskonzept hätte es zugelassen, auch mal größer zu denken - Pustekuchen, auch damit soll jetzt Schluss sein: Die Planung verzögert sich bis voraussichtlich 2027. Und das, weil in dem Gebäude nicht mehr nur ein paar Abteilungen des KVR untergebracht werden sollen - sondern das komplette Mobilitätsreferat mit etwa 500 Mitarbeitern. Es stellt sich die Frage, warum man erst jetzt auf diese Idee kommt.
Entsprechend sauer sind die Stadtteilvertreter aus Laim und Sendling-Westpark, nun sollen wieder Jahre vergehen, bis mit erneuten Planungen begonnen werden kann. Gemeinsam mit dem BA Laim fordert der BA Sendling-Westpark ein zügiges Planungsverfahren, damit das Bürgerhaus in der bisher geplanten Größe realisiert werden kann.
Anderenfalls werden die Beschlüsse auf Bürgerversammlungen ad absurdum geführt und viele Bürgerinnen und Bürger werden sich fragen, wozu solche Plattformen überhaupt abgehalten werden, wenn der Bürgerwille im Planungsgeschehen der Stadt ohnehin keinen Rückhalt findet.
Eingetragen am 23.07.2020
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